Am 3. Oktober, dem „Tag der Deutschen Einheit“, reicht unser Blick weit zurück – weiter als 1990. Damals, am 3. Oktober 1990, trat der Einigungsvertrag zwischen der BRD und der DDR in Kraft, den Wolfgang Schäuble (Bundesinnenminister)  und Günther Krause (Parlamentarischer Staatssekretär beim Ministerpräsidenten der DDR) unterzeichnet hatten.

Der Einigungsvertrag –
er bestimmte das Leben von Millionen.

Wir begingen den 3. Oktober, indem wir uns an der Dorfkirche Tempelhof mit der alten Mark Brandenburg beschäftigten, die an einem 3. Oktober gegründet wurde, allerdings bereits 1157.

EGO ADELBERTUS DEI GRATIA MARCHIO IN BRANDENBORCH“ (Ich, Albrecht, von Gottes Gnaden Markgraf in Brandenburg) heißt es in der Urkunde vom 3. Oktober 1157, in der sich Albrecht der Bär erstmals als Markgraf in Brandenburg bezeichnete. Vorausgegangen war die Erbverbrüderung zwischen Albrecht dem Bären und dem Hevellerfürsten Pribislaw Heinrich um das Jahr 1130, dem Erbfall 1150 zugunsten Albrechts, die Eroberung der Brandenburg durch Jaxa von Köpenick und die Rückeroberung aus den Händen Jaxas im Sommer 1157.

Der Enkel Albrechts, Markgraf Otto II., holte um 1200 die Tempelritter, einen Kreuzritter-Orden, zur Sicherung der neuen Ost-Grenze. Sie gründeten am Standort der heutigen Dorfkirche Alt-Tempelhof eine Komturei und etwas später die Dörfer Mariendorf, Marienfelde und Rixdorf.

Ort der Komturei der Tempelritter in Tempelhof. Der Templerorden war der erste Orden, der die Ideale des adligen Rittertums und des Mönchstums vereinigte.

Die Komtur der Templer ist heute durch die Dorfkirche überbaut. Diese wählten wir als Beginn unseres Ausfluges.

Anschließend besuchten wir den Kreuzberg und gedachten am Nationaldenkmal der Schlacht bei Wartenburg vom 3. Oktober 1813. Die Schlacht wählten wir stellvertretend für all die über 50 Schlachten der Befreiungskriege.

Erzengel Michael, der Schutzpatron Deutschlands, überschreitet die Elbe von Osten – Darstellung der Schlacht bei Wartenburg am 3. Oktober 1813.

In diesem Gefecht der Befreiungskriege gelang einem Korps der Schlesischen Armee unter General Yorck der Übergang über die Elbe. Dies leitete die Einkreisung der Truppen des französischen Kaisers vor der Völkerschlacht bei Leipzig ein.

Das Kreuz im Viktoriapark erinnert an den 17. Juni 1953. Der Name Viktoriapark erinnert an Kaiserin Viktoria – die englische Gemahlin von Kaiser Friedrich III. und Mutter von Wilhelm II.

Wir beendeten unsere Veranstaltung am Gedenkkreuz für die Opfer des 17. Juni 1953 – an jenem Datum war bis zum 3. Oktober 1990 der „Tag der Deutschen Einheit“ in der BRD vor der Wiedervereinigung.