In unserem neuen Format „Meine Stimme für Lichtenberg“ kommen Mitglieder und Anwohner zu Wort, die sich zu Themen aus unserem Bezirk äußern.

Heute hat Katharina Jones das Wort:

Wir alle kennen die entspannende Wirkung dieses Anblicks, wenn wir uns aus der geschäftigen Großstadt herauswagen: die vielen grünen Felder und Wälder, die Berlin umringen, Greifvögel, Storche und Wild. Leider müssen wir uns seit geraumer Zeit auch mit der Existenz anderer Objekte arrangieren, die nun dazu gehören: In Brandenburg stehen zurzeit nunmehr 4.118 Windkrafträder.

Die Folgen der von links-grün forcierten, unüberlegten Energiewende greifen auch in Berlin um sich und machen leider auch vor unserem Bezirk nicht Halt. Beispielsweise versucht sich die HOWOGE seit geraumer Zeit an einem ehrgeizigen – um nicht zu sagen halsbrecherischen – Projekt.

Auf einem eigenen Hochhaus mitten in der Stadt und unweit von S-Bahn-Schienen möchte sie Windkrafträder aufstellen. Dabei stellt die HOWOGE immer wieder aufs Neue fest, dass dies an diversen Faktoren scheitert: Gefahren für die Bürger und für Tiere – Verletzung von Vögeln und möglicher Eisabwurf sind nur zwei davon. Hinzu kommen Interessenkonflikte mit Parteien wie Bauherren und Mietern. Zuletzt ist das Absurdeste an diesem Unterfangen der Mangel an geeigneten Windkrafträdern auf dem Markt. Trotz allem soll dieses Projekt noch nicht ad acta gelegt werden.

Der Berliner Senat hat etwas bodenständigere, allerdings nicht weniger problematische Standorte auserkoren. Die Landschaftsschutzgebiete Wartenberg und Falkenberg, Teile der Berliner Naherholungsgebiete, sollen nun herhalten. Die „Wartenberger und Falkenberger Feldflur“ stellen immerhin flächenmäßig 18% unseres Bezirks, womit Lichtenberg einen nicht unerheblichen Anteil an der ökologischen und klimatischen Relevanz Berlins erfüllt. Diese gilt es zu schützen. Die Wertminderung für Immobilien ist natürlich nur eines der Nachteile. Gerade diejenigen, denen die Natur unserer Stadt wichtig ist, sollten die vielen Nachteile bekannt sein: Die Gefährdung der Lebensräume von Tieren. Es kann zu Kollisionen mit Vögeln und Fledermäusen kommen, Brut- und Lebensräume werden durch Geräusch- und Windbelastung beeinträchtigt. Der Bau und die Instandsetzung von Windrädern erfordern eine Myriade an Ressourcen und Kosten, ebenso wie die Entsorgung.

Offenlandflächen dieser Art sind von großer Wichtigkeit für die Stadt, da Sie als Biotopverbundflächen allein durch ihre Existenz klimatisch und ökologisch sehr bedeutsam sind. Sie dienen als Naherholungsort für Menschen und sind die Heimat für tausende Pflanzen- und Tierarten.

Berlin ist eine der grünsten Metropolen der Welt. Diese Rückzugsorte stellen einen der notwendigen Ruhe- und Grünpole im Gegensatz zum Trubel der Großstadt dar. Das gilt es zu bewahren und nicht durch die Politik – entgegen des Willens der Bürger – aufs Spiel zu setzen. Diese Politik möchte man Symbolpolitik nennen, denn die Energieversorgung durch Windräder deckt nicht einmal im Ansatz den Bedarf. Die möglichen Gefahren und Risiken im Vergleich zum Nutzen sind unverhältnismäßig: die stetige Stromproduktion ist aufgrund schwankender Windverhältnisse noch nicht einmal gewährleistet. Nicht zuletzt ist der nötige Abstand zu Wohngebieten in Brandenburg nicht sichergestellt, was deren Vertreter richtigerweise anprangern.

Wir stellen uns entschieden dagegen und setzen uns ein für die Natur unseres Bezirks und unserer Stadt. Tausende Bürger sollen nicht auf ihre Natur verzichten müssen.

Quellen:

https://www.berliner-kurier.de/berlin/nach-windkraft-fiasko-in-lichtenberg-howoge-plant-jetzt-eigene-windparks-li.2312882

https://www.berlin.de/ba-lichtenberg/aktuelles/geschaeftsbereich-03-ordumver/nachrichten/artikel.1436783.php

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/07/berlin-brandenburg-erneuerbare-energien-neue-windraeder-kommunen-unmut.html

www.schule-studium.de/Sozialkunde/Klimawandel/Windkraft-Pro-und-Contra-Argumente.html?utm_source=chatgpt.com